Heute schon jemanden umarmt? Oder wie Umarmungen unseren Stresspegel senken...

„Wir brauchen vier Umarmungen pro Tag zum Überleben. Acht Umarmungen pro Tag, um uns gut zu fühlen und zwölf Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen."

 

Dieses Zitat der US-Amerikanischen Familientherapeutin Virginia Satir bringt die Bedeutung von Umarmungen auf den Punkt und veranschaulicht die Wirkung von Berührungen. Berührungen sind laut Satir ein universelles menschliches Bedürfnis, mit dessen Hilfe es möglich ist über Grenzen hinweg zu kommunizieren und das ohne Worte, intensiv und tiefgreifend.

 

Berührungen sind also ein wahres Lebenselixier, auf die wir von Geburt an, regelrecht angewiesen sind. Ohne Körperkontakt können wir kaum existieren. Klingt dramatisch? Ist aber so!

 

Dies wiederlegte ein Experiment Friedrichs II, mit dem er eigentlich herausfinden wollte, welche Sprache Kinder entwickeln, die ohne Ansprache, Zuneigung und körperlichen Kontakt aufwachsen. Das Ergebnis war tatsächlich dramatisch, denn alle Kinder starben.

 

Doch was passiert in unserem Körper, dass Körperkontakt so eine Wirkung hat? Und warum mag es wirklich fast jeder Mensch, dass er umarmt wird? Wie kommt dieses unvergleichliche Gefühl zustande, dass sich bei einer Kombination aus Hautkontakt und Festgehalten werden einstellt?

 

Grob lassen sich die Vorgänge in unserem Körper als physische Reaktionen und hormonelle Reaktionen einteilen.

 

Bei einer Umarmung, regt der physische Kontakt die sogenannten Vater-Pacini-Körperchen in unserer Haut an, die bereits auf leichten Druck reagieren und sofort Signale an den Vagusnerv, der Teil des Parasympathikus ist, senden. Der Parasympathikus ist in weiterer Folge dafür verantwortlich, dass unsere Körperfunktionen in Stresssituationen reguliert werden und so wie eine natürliche „Handbremse“ dafür sorgt, dass Stressreaktionen in unserem Körper nicht Überhand nehmen. Das Beste daran ist, dass dieser Effekt sofort spürbar ist, da der Vagusnerv direkt mit verschiedenen Nervenfasern verbunden ist, die entscheidende Körperfunktionen regulieren. So wird also beinahe automatisch bei einer Umarmung sowohl der Blutdruck, als auch ein beschleunigter Herzschlag gesenkt und Entspannung stellt sich ein.

 

Auf hormoneller Ebene wird bei einer Umarmung das Wohlfühl- oder Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Oxytocin, der Gegenspieler von Cortisol, wird Stress abgebaut uns auf körperlicherer Ebene wiederum der Blutdruck gesenkt, die Atmung ruhiger, das Immunsystem gestärkt und letztendlich sogar Ängste gemildert und Depressionen vorgebeugt. Zudem wird Oxytocin auch mit Gefühlen wie Liebe und Vertrauen in Verbindung gebracht und soll emotionale Bindungen stärken. Dies wird zusätzlich durch die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin, die Glückshormone unseres Körpers, in unserem Gehirn unterstützt.

 

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass uns liebevolle Berührungen und Umarmungen nicht nur seelisch guttun, sondern auch gesundheitlich stärken und uns gerade in turbulenten und heraufordernden Situationen eine immense Stütze sind, um gestärkt unseren Weg zu gehen und Konflikte zu neutralisieren.

  

Alles Liebe und fühlt euch umarmt, 

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