Die Kraft sinnstiftender Ziele, oder wie man sich Ziele setzen kann

 

In diese Woche durfte ich eine Gruppe von 12 Teilnehmern während eines Seminars dabei begleiten, ihre Wünsche und Ziele auszuarbeiten und zu hinterfragen, wie das Seminar, an dem sie in den nächsten zwei Monaten teilnehmen werden, sie auf diesem Weg unterstützen kann.

 

Nachdem wir die Zielformulierung mithilfe der SMART-Methode erarbeitet, mögliche Hindernisse durchdacht und verfügbare Ressourcen aufgelistet hatten, stellte ich eine abschließende Frage in die Runde: Warum haben wir uns den ganzen Nachmittag damit beschäftigt?

Abgesehen davon, dass ich diese Art von Arbeit liebe, blieb mir die Antwort eines Teilnehmers nicht nur in Erinnerung, sondern berührte mich.

 

Die Antwort lautete schlicht und einfach, „Weil es wichtig ist, SEIN „Wofür“ zu kennen!“.

 

Diese Aussage erinnerte mich sofort an ein Zitat von Viktor E. Frankl, einem österreichischen Neurologen und Psychiater, der als Begründer der Logotherapie bekannt ist. Sein Zitat lautet:

 

"Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie."

 

Dieser Satz unterstreicht die Bedeutung von Sinn und Zweck im Leben. Frankl entwickelte seine Philosophie inmitten des Grauens des Holocaust und beobachtete, wie einige Menschen trotz schrecklicher Bedingungen und unvorstellbarem Leid überleben konnten, weil sie ein "Warum" für ihr Leben hatten.

Die Botschaft ist klar: Menschen, die einen klaren Sinn oder ein Ziel vor Augen haben, finden selbst in den schwierigsten Situationen die Motivation und die Kraft, durchzuhalten. Solange wir einen Sinn in dem sehen, was wir tun, können wir die meisten Herausforderungen bewältigen. Das Bedürfnis nach einem Sinn im Leben ist ein tief verwurzelter Aspekt der menschlichen Existenz und spielt eine wichtige Rolle in der psychischen Gesundheit und dem Wohlbefinden. 

 

Wie setzt man sich also Ziele?

 

1.      Selbstreflexion: Beginne damit, in dich selbst zu schauen. Frage dich, was dir wirklich wichtig ist, welche Wünsche und Träume du hast und welche Bereiche in deinem Leben du verbessern möchtest. Selbstreflexion ist der Schlüssel, um zu verstehen, was du erreichen möchtest.

 

2.      Spezifische Ziele: Formuliere deine Ziele so konkret und spezifisch wie möglich. Vermeide vage oder allgemeine Aussagen. Zum Beispiel, anstatt "Gesünder werden", könntest du sagen, "Jede Woche dreimal für 30 Minuten Sport treiben."

 

3.      SMART-Kriterien: Stelle sicher, dass deine Ziele den SMART-Kriterien entsprechen:

 

·        Spezifisch: Deine Ziele sollten klar und präzise sein.

·        Messbar: Du solltest in der Lage sein, deinen Fortschritt zu messen.

·        Attraktiv: Deine Ziele sollten für dich Sinn ergeben und motivierend sein.

·        Realistisch: Deine Ziele sollten realisierbar sein.

·        Terminiert: Setze ein Enddatum oder eine Frist für die Zielerreichung.

 

4.      Prioritäten setzen: Überlege, welche Ziele für dich am wichtigsten sind und welchen Vorrang haben sollten. Das Priorisieren von Zielen hilft dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

 

5.      Lang- und kurzfristige Ziele: Es ist hilfreich, sowohl langfristige Ziele (die Monate oder Jahre in der Zukunft liegen) als auch kurzfristige Ziele (die Wochen oder Monate in der Zukunft liegen) zu setzen. Kurzfristige Ziele führen oft zu langfristigen Zielen.

 

6.      Pläne und Schritte: Zerlege deine Ziele in kleinere Schritte und Plane, wie du sie erreichen möchtest. Schritte in einem Plan sind leichter zu verfolgen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs.

 

7.      Hindernisse und Lösungen: Denke darüber nach, welche Hindernisse oder Herausforderungen auftreten könnten, die dich daran hindern, deine Ziele zu erreichen. Entwickle Strategien, um diese Hindernisse zu bewältigen.

 

8.      Belohnungen und Anreize: Überlege, welche Belohnungen oder Anreize du dir setzen könntest, um dich für das Erreichen deiner Ziele zu motivieren. Belohnungen können als Verstärker für deine Bemühungen dienen.

 

9.      Überwachung und Anpassung: Halte deinen Fortschritt im Blick und sei bereit, deine Ziele und Pläne anzupassen, wenn nötig. Es ist normal, dass sich Ziele im Laufe der Zeit ändern.

 

10.   Kontinuierliche Selbstmotivation: Finde Wege, dich selbst zu motivieren und auf Kurs zu bleiben. Das kann durch das Teilen deiner Ziele mit anderen, die Nutzung von Hilfsmitteln wie To-Do-Listen oder das Etablieren von Routinen und Gewohnheiten erreicht werden.

 

Damit die Zielsetzung noch besser funktioniert findest du am Ende dieses Artikels eine Vorlage zum Download.

 

Gerne unterstütze ich dich auch dabei und wir gehen den Weg gemeinsam.

  

Alles Liebe, 

Download
Ziel-Weg-Plan_Bergspektivenwechsel.pdf
Adobe Acrobat Dokument 69.5 KB

Kommentar schreiben

Kommentare: 0