Gibt es dich auch in entspannt? Oder eine kleine Einführung zum Thema Stress

 

"Gibt es dich auch in entspannt?" - Diese Frage wurde mir tatsächlich vergangenes Wochenende gestellt.

 

Nach der anfänglichen Verwunderung darüber, dass mir, als jemandem, der sich selbst als tiefenentspannt und grundsätzlich positiv gestimmt einschätzt, überhaupt diese Frage gestellt wurde, musste ich schließlich über mich selbst schmunzeln. Tatsächlich reagierte ich im betreffenden Moment alles andere als entspannt.

 

Surprise, Surprise…

 

Auch ich bin "nur" ein Mensch, und trotz meiner Spezialisierung auf Stressmanagement und Burnout-Prävention sowie meiner zusätzlichen Ausbildung als Achtsamkeits- und Entspannungstrainerin gibt es Situationen, in denen ich genervt oder gestresst reagiere und mich auch so fühle.

 

Aber wie entsteht dieses Gefühl von Stress und was kann man dagegen tun?

 

Grundsätzlich ist Stress eine natürliche Reaktion des Körpers auf Belastungen oder Herausforderungen und kann sowohl positiv (Eustress) als auch negativ (Distress) sein. Eustress kann motivierend und leistungssteigernd wirken, während Distress schädlich für die Gesundheit sein kann. Leider sprechen wir meist von letzterem, wenn wir von Stress sprechen.

 

Solange wir das Gefühl haben diesen Belastungen oder Herausforderungen gerecht werden zu können, fühlen wir uns nicht gestresst, sondern motiviert. Stress entsteht erst, wenn die Anforderungen oder Belastungen, denen wir ausgesetzt sind, unsere individuellen Bewältigungsfähigkeiten übersteigen. Die Quellen für Stress, auch Stressoren genannt, können vielfältig sein.

 

Zu den häufigsten gehören:

 

·        Arbeit: Hohe Arbeitsbelastung, Deadlines und Konflikte am Arbeitsplatz

·        Finanzen: Geldsorgen und finanzielle Unsicherheit

·        Beziehungen: Konflikte in persönlichen Beziehungen, sei es in der Familie, mit Freunden oder im Partnerbereich

·        Gesundheit: Krankheiten, Schmerzen oder die Sorge um die Gesundheit

·        Lebensereignisse: Veränderungen im Leben, wie Umzüge, Trennungen, Verlust von nahestehenden Personen oder berufliche Veränderungen

·        Umweltfaktoren: Lärm, übermäßige Hitze oder Kälte, Umweltverschmutzung und andere äußere Einflüsse

 

Aber nicht jeder Mensch reagiert auf die gleichen Stressoren in gleicher Weise. Stressreaktionen variieren, dennoch kann man sie in zwei Hauptkategorien unterteilen: die akute Stressreaktion und die chronische Stressreaktion.

 

·        Akute Stressreaktion: Wenn eine Person einem unmittelbaren Stressor ausgesetzt ist, reagiert der Körper normalerweise mit einer "Fight-or-Flight"-Reaktion. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet. Der Puls steigt, die Atmung beschleunigt sich, die Muskeln spannen sich an, und die Sinne schärfen sich. Diese Reaktion ist evolutionär bedingt und hilft dem Körper, schnell auf Gefahren zu reagieren. 

·        Chronische Stressreaktion: Wenn Stressoren über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder sich häufen, kann dies zu einer chronischen Stressreaktion führen. In solchen Fällen bleibt der Körper in einem ständigen Zustand der Alarmbereitschaft. Dies kann zu Gesundheitsproblemen führen, da der Körper dauerhaft Stresshormone produziert. Chronischer Stress ist mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Angst und Depressionen verbunden.

 

Aber was hilft nun gegen Stress?

 

Es gibt verschiedene bewährte Strategien und Techniken, die individuell wirksam sein können.

Hier sind einige Möglichkeiten, um Stress zu reduzieren:

 

·        Entspannungstechniken: Regelmäßige Anwendung von Entspannungstechniken wie Atemübungen, Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung kann dazu beitragen, Stress abzubauen.

·        Sport und körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Betätigung setzt Endorphine frei, die für ein besseres Wohlbefinden sorgen und Stress reduzieren können.

·        Zeitmanagement: Organisiere deinen Tag, um Aufgaben effizient zu erledigen und Pausen einzuplanen, um sich zu erholen.

·        Soziale Unterstützung: Spreche mit Freunden, Familie oder auch einem unabhängigen Berater über deine Gefühle und Stressoren. Soziale Unterstützung kann eine große Hilfe sein.

·        Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, den Körper mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, um besser mit Stress umzugehen.

·        Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann Stress verstärken, daher ist ausreichender und erholsamer Schlaf wichtig.

·        Hobbys und Freizeitaktivitäten: Zeit für Aktivitäten, die dir Freude bereiten, kann den Stress reduzieren und für Entspannung sorgen.

·        Achtsamkeit: Achtsamkeitspraktiken wie Achtsamkeitsmeditation können helfen, im Hier und Jetzt zu leben und Stress abzubauen.

·        Stressoren reduzieren: Versuche Stressauslöser in deinem Leben zu identifizieren und Schritte zu unternehmen, um sie zu minimieren oder zu bewältigen.

 

Auch bei der Stressbewältigung gilt wieder: Die effektivste Strategie gegen Stress ist von Person zu Person unterschiedlich, und es kann nützlich sein, verschiedene Techniken auszuprobieren, um herauszufinden, welche am besten zu dir passt.

 

Sollte der Stress andauern, begleite ich dich gerne auf deinem Weg, raus aus dem Stress!

 

In diesem Sinn wünsche ich dir einen entspannten Feiertag.

 

Alles Liebe, 

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